Florida 2022

Florida - nochmal, weil´s so schön war...

Wir sind Wiederholungstäter: im Mai 2022 sind wir wieder nach Florida gereist - weil es 2014 so schön war. Dieses Mal haben wir uns bewusst auf wenige Orte beschränkt, um nicht viel Zeit im Auto zu verbringen:

  • Miami und Miami Beach (3 Nächte)
  • Orlando (2 Nächte)
  • Cocoa Beach (3 Nächte)
  • Key Largo (2 Nächte)
  • Key West (2 Nächte)
  • und zum Abschluss noch eine Nacht in Miami Beach, um den Flieger am nächsten Tag ohne Hektik zu bekommen.


Was sollen wir sagen? Es war großartig! Die erste echte Reise nach dem bösen C.


Wir wollen euch ein paar Tipps geben: worauf solltet ihr unserer Meinung nach achten und was ist interessant bis bemerkenswert - aus unserer Sicht.

Zunächst zur Werbung

Eigentlich wollen wir hier keine Werbung machen, aber keine Regel ohne Ausnahme.


Zunächst ein Lob an die "USA-Reise-Experten" über die wir gebucht haben: Danke für den Super-Service!


Das Team hat uns hervorragend beraten, die wissen wirklich, wovon sie sprechen. Alle unsere Wünsche konnten erfüllt werden. Dazu gab es ein Rundum-Sorglos-Paket: mit allen Tickets (Universal und Kennedy Space Center), die wir sonst getrennt hätten beschaffen müssen.


Ein Navi (das wir nicht brauchten, weil unser Mietwagen Android Auto hatte) und der Sun-Pass für die Maut-Straßen waren ebenso inkludiert wie eine SIM-Karte für die USA mit 2 Gig Datenvolumen.

Die kann man bei Bedarf mit Datenvolumen aufladen, war bei uns aber nicht nötig. Überall gab es WiFi. Ein Road-Book, in dem der Ablauf der Reise im Detail mit allen Vouchern aufgelistet ist, war die Kirsche auf der Sahnehaube.


Und das alles zu einem vernünftigen und wettbewerbsfähigen Preis. Wir hätten individuell geplant und gebucht deutlich mehr bezahlt - ohne den Schutz einer Pauschalreise, was in C-Zeiten wichtig ist.

Prädikat "Rundum sehr empfehlenswert!"


Dann ein Tipp zum Thema Kreditkarte. Wir haben uns Karten der Hanseatic-Bank zugelegt. Zusätzlich zu den Karten unsere Hausbank. Warum? Kostenfreie Buchungen im Ausland und ebenso weltweit kostenfreies Abheben von Bargeld (bis auf Gebühren, die der Automatenbetreiber erhebt). Wir möchten und können hier keine Finanzberatung abgeben, aber die Karte hat uns überzeugt.


Die Einrichtung geht komplett online und ist sehr einfach und unkompliziert. So gehört das im 21. Jahrhundert. Wichtig ist nur, dass man die monatliche Abbuchung korrekt einstellt, sonst hat man einen teuren Ratenkredit am Hals. Das geht aber in der App bzw. im Web blitzschnell.


Die zugehörige App ist hervorragend: die Buchungen erscheinen Sekunden nach der Belastung. So hat man sofort und immer die volle Kontrolle.

Miami Beach

Tipps

Miami Trolley und Miami Beach Trolley

Kostenlos kann man sich mit den Trolleys wunderbar einfach durch Miami und Miami Beach bewegen. Hmm, warum geht das nicht in deutschen Städten?



Weil das aber zwei getrennte Städte sind, gibt es leider keine Verbindungen untereinander. Dazu steigt man einfach in den Miami Beach Bus Nr.120, zahlt beim Fahrer $2.25 und fährt zum Busbahnhof am "Adrienne Arsht Center". Dort kann man dann in verschiedene Linien des Miami Trolley umsteigen. Und umgekehrt. Die Apps für die Trolleys sind ok, aber nicht immer zuverlässig, weil zeitverzögert. Die Trolleys fahren aber alle paar Minuten.


Wynwood Art District in Miami:

Unbedingt sehenswert! Wer Murals und Streetart mag, ist hier genau richtig! Mit dem Trolley sehr einfach zu erreichen. Allein die Wynwood Walls sind den Ausflug und das Eintrittsgeld wert. Eine echte Perle!


Unser Tipp für Little Havanna lautet sein lassen... Wir waren jetzt zum zweiten Mal da und wissen immer noch nicht, was daran so toll sein soll. 200 Meter an der "Calle Ocho" (8th Street) sind ja ganz nett, genau wie der Park, in dem man Menschen beim Domino zusehen kann. Was das aber mit Havanna zu tun hat, wissen wir nicht. Wenn man genau hinsieht, merkt man auch, dass fast alle Lokale oder Cafés nicht mehr kubanisch sind, sondern eher eine Flagge aus Nicaragua, Venezuela oder eines anderen Lateinamerikanischen Landes tragen. Die Kubaner sind mittlerweile scheinbar verdrängt worden. Dazu kommt, dass die Fahrt mit dem Trolley mehr als 1,5 Stunden dauert. Inklusive Pause und Fahrerwechsel und viel - manchmal zu viel - Realität. Auf der Linie fahren auch zwielichtige Gestalten... Fazit: Little Havanna ist so kubanisch wie Schleswig-Holstein alpin ist. Nämlich gar nicht.

Tipping: Achtung bei den Trinkgeldern in Miami, Miami Beach und sonst auch in weiten Teilen Floridas! Üblich sind in den USA 15 - 25% Trinkgeld zusätzlich zum Rechnungsbetrag - siehe auch unten.

Die stehen in den genannten Gebieten aber oft bereits auf der Rechnung! Das findet sich dann ein Posten wie "Gratuity 20%". Hier nochmal "Tippen" wäre zu viel des Guten. Also die Rechnung genau prüfen!


Ein schöner Spaziergang in Miami Beach SoBe ist der Uferpark South Pointe. Hier drängen sich nicht die Massen und man hat einen prima Blick auf die ein- und ausfahrenden Schiffe. Einfach nett!


Und man kann es gut verbinden mit einem Essen bei Joe's Stone Crab Restaurant. Da gibt es die echten und originalen Stone Crabs! Kein Schnäppchen, aber sehr lecker. Wenn man wie wir Glück hat und am letzten Tag der Saison vorbeischaut. Den armen Viechern darf nämlich nur während festgesetzter Zeiten eine Schere entfernt werden. Dann haben sie Ruhe und dürfen sich die Schere nachwachsen lassen.


Wo wir gerade beim Essen sind. Ein ausgezeichnetes Frühstück in SoBe gibt es bei Shepard. Große Auswahl, große Portionen und amtlicher Kaffee!

Durst in den Universal Studios und was man dagegen tun kann.

Es ist heiß, sehr heiß in den Theme Parks, da muss man viel trinken. Überall gibt es Cola-Automaten, aber Zuckerwasser ist nichts zu Durstlöschen.


An diesen Automaten gibt es aber einen kleinen, freundlichen, blauen Zauberknopf, der mit "Water" beschriftet ist! Der liefert klares, kaltes und kostenfreies Wasser - muss man es nur wissen. Der Tipp kann euch richtig viel Geld sparen, denn die Brause sonst ist im Park echt teuer, auch mit der Refill-Option.



In den Studios dort gibt es zwei Arten von Schließfächern, kleine kostenlose und große kostenpflichtige. Unsere normalen Deuter-Tagesrucksäcke mit Rückenverstärkung und pipapo passen in die kleinen Fächer nicht rein. Deswegen haben wir uns daheim für 6 € einen knautschbaren Rucksack gekauft. Der ist zwar zum Wandern nicht so gut, aber spart in den Theme Parks bares Geld.

Bemerkenswertes - was uns so aufgefallen ist

In fast allen Duschen sind die Duschköpfe fest in der Wand installiert. Kein abnehmbarer Duschkopf, mit dem man auch die südlichen Gefilde des eigenen Körpers einfach vom Seifenschaum befreien kann.


Wir wissen nicht warum das so ist. Unamerikanisch? Vielleicht kann uns ja ein geneigter Leser darüber aufklären. So braucht es halt seine Zeit, bis der Körper komplett entseift ist.


Ach ja, für USA-Neulinge: meist ist nur ein Wasserhahn installiert. Der regelt aber nicht die Wassermenge, sondern die Temperatur! Weiter aufdrehen liefert nicht mehr Wasser, sondern macht das Wasser nur heißer. Obacht bitte.


Die Servicequalität in den USA ist unserer Meinung nach nicht mehr das Gelbe vom Ei. Florida und speziell Miami sind nicht bekannt für guten Service, aber was wir so erlebt haben bewegt sich bestenfalls auf durchschnittlichem deutschem Niveau.


Warten, dass jemand kommt. Warten, dass etwas gebracht wird. Sogar Warten auf die Rechnung. Oder ganz schlicht Warten auf ein Lächeln und mag es noch so gekünstelt sein. Kennen wir alles von daheim. Aber jetzt auch in den USA?


Der einzige Unterschied ist, dass das Trinkgeld für nicht zufriedenstellende Leistung in Deutschland optional ist. In den USA wird es aber dennoch erwartet.


How come? Das liegt vielleicht daran, dass auch in den USA Arbeitskräfte fehlen. Jedenfalls steht an gefühlt jedem Laden und Lokal "we are hiring!"



Das war übrigens in allen Gegenden so, egal ob das Trinkgeld schon auf der Rechnung ausgewiesen wurde oder nicht. Damit hat es also nichts zu tun.

Der vielgerühmte Cuban Coffee ist meist nur ein ordinärer Espresso. Da muss man schon Glück haben, um den richtigen zu bekommen, wie wir ihn aus Kuba kennen.


Sehr gut ist er im El Tropico Cuban Cuisine (17020 Collins Ave, Sunny Isles Beach, FL 33160, Vereinigte Staaten)! Dort haben wir auf dem Weg von Miami Beach nach Orlando gefrühstückt.

Ganz stilecht, am Nachbartisch saßen Police Officers, das Motorrad stand draußen - cool!


Das Autofahren in Florida hatten wir entspannter in Erinnerung, vielleicht sind wir auch nur älter geworden... Wir sprechen hier von den Highways und Interstates; in den Städten ist der Verkehr sehr geordnet und diszipliniert.


Außerhalb von Miami ist alles locker, nur dass das Speed Limit eher als Empfehlung angesehen wird und rechts Überholen normal ist.

Im Ballungsraum Miami dagegen wird das Autofahren interessant. Wenn man sich an das Tempolimit hält (was wegen der rigorosen Strafen sehr ratsam ist), ist man ein Hindernis - egal auf welcher der teils 6 Spuren.


Kennt ihr das Frühwerk von Spielberg "Duell"? Irgendwie fühlten wir uns manchmal daran erinnert. Rechts Überholen ist auch hier normal, genau wie das rechts Überholen auf dem Standstreifen oder das von ganz links nach ganz rechts rüberziehen zur Ausfahrt.



Alles nichts dolles, spielt sich ja alles bei recht geringen Geschwindigkeiten um die 90 km/h ab. Erlebt man so auch auf dem Kölner Autobahnring :-) Es verlangt halt nur etwas Aufmerksamkeit.

Erlebnisse - was im Hirn kleben blieb

Ein Rocket Launch am Cape Canaveral! Ja, wir hatten Glück - kurz nachdem wir in Cocoa Beach ankamen, startete eine "Atlas V" mit dem "Boeing Starliner". 


Und unser Hotel "The Inn at Cocoa Beach" hat ein famose Aussichtsplattform :-)


Es war zwar schnell vorbei und der Schall brauchte seine Zeit, um beim Hotel anzukommen, aber schon sehr beeindruckend! Natürlich war die Mission ein voller Erfolg, wir waren ja dabei.

Nein, wir denken jetzt nicht über CO2-Emissionen nach.


Das Video ist nicht doll, in Natura war es viel beeindruckender. Der helle Fleck in der Mitte ist die Rakete. Na gut, als Beweis mag es dienen :-)


Ein Besuch bei einem alten Bekannten: Aldi in ganz groß! Wir sind mal zum Aldi (oder "bei Aldi"?) gegangen. Können wir euch sehr empfehlen: wie kaufen denn die Menschen dort ein?


Ist fast wie bei uns, nur alles größer, viel größer. Auch die Einkaufswagen. Die brauchen einen "Quarter", eine 1-Euro-Münze passt nicht, haben wir versucht.


Auch die Produkte sind teils sehr ähnlich oder gleich. Selbst die Aktionsware kommt bekannt vor.



Anders als bei anderen amerikanischen Supermärkten geht es hier auch schneller an der Kasse. In den heimischen Märkten steht man nämlich ewig in der Schlange und es stört keinen, außer den Deutschen in der Schlange. Hier wird halt wie bei uns schnell einen weitere Kasse geöffnet, wenn die Schlange zu lang ist. Oder hat jemand gemerkt, dass wir aus Deutschland kommen und hatte Sorge, da kommt jemand aus dem Hauptquartier kontrollieren? :-)

Mit den Keys und vor allem mit Key West haben wir uns versöhnt. 2014 dachten wir noch, dass Key West nur Partymeile ist. Nein, unsere Meinung ist revidiert. 


Wir sind viel spazieren gegangen und haben versucht, die Duval Street (die wirklich nur Party ist) zu meiden.


Siehe da, Key West ist ein sehr schöner Ort, der irgendwie eine besondere Mischung aus Südstaatenflair und Karibikgefühl hat. Wir wären gerne länger geblieben.


Das Louie's Backyard ist nach wie vor die erste Adresse für Fine Dining in Key West, wir haben es verifiziert. Und Key Lime Pie ist immer noch pappsüß mit etwas Limettensäure, haben wir auch mehrfach getestet.


Für die Leckerschmecker: ihr solltet mal die Austern probieren. Die Frankophilen müssen jetzt ganz tapfer sein, denn mir schmecken die auf den Keys besser als z.B. in Cancale. Und das will etwas heißen. Die Austern auf den Keys sind nussiger und fleischiger, dafür etwas weniger "meerig".


Gut, Ketchup und Meerrettich braucht es nicht dazu, damit schmeckt auch Styropor nach irgendwas. Aber es wird halt hierzulande dazu serviert.


Und wir sind wieder mit so vielen freundlichen Menschen ins Gespräch gekommen. Wo wir denn herkommen? Was wir hier machen? Ob wir die USA mögen? Alle sind so offen und interessiert, das macht Spaß. 



Bitte nicht in politische Diskussionen verfallen, das führt zu nichts außer Missverständnissen. Die Mentalität ist einfach anders.

Auch wenn wir als Deutsche gerne oberlehrerhaft meinen, wir kennen die USA aus Film, Funk und Fernsehen: weit gefehlt. Es gibt gewichtige Unterschiede. Einfach manchmal innerlich den Kopf schütteln und schweigen statt missionarisch unterwegs zu sein.

Der Flug mit der guten alten Lufthansa

Wir sind mit einer 747-8 geflogen. Unsere Sitzplätze hatten wir zusätzlich gebucht: 27A & 27B. Die hatten mal richtig Beinfreiheit und waren den Mehrpreis wert. 


Direkt vor uns war die Premium Economy. Viel, viel teurer und außer etwas breiteren Sitzen und anderem Essen kein Unterschied.

Die 747 ist halt eine alte Konstruktion, auch wenn die "Strich 8" stark modernisiert wurde.


Uns gefallen die Airbus-Maschinen einfach besser, weil sie leiser und komfortabler sind. Unser Favorit ist der A350 ein, dicht gefolgt vom A380. So leise wie die beiden empfinden wir die 747-8 nicht.

Und der Service? Nun ja, wir waren ja nur in der Holzklasse (Economy) unterwegs. Sagen wir mal befriedigend. Die Stewardessen waren "deutsch freundlich", also "sachlich nüchtern", um es positiv zu formulieren.


Das Essen war genießbar, das Frühstück eine Zumutung. Es kam auch niemand vorbei und fragte, ob es noch ein Wasser oder ein Kaffee sein darf. Das kennen wir anders z.B. bei Thai Airways - auch in der Economy.


Fazit: ok.

Hotels

Zwei schöne Hotels, die uns besonders gut gefallen haben, möchten wir euch empfehlen. Für beide veröffentlichen haben Roomtour-Videos auf unserem Youtube-Kanal veröffentlicht - Links unten.


The Inn at Cocoa Beach

Ein familiengeführtes Hotel im Charme der 60er Jahre,  als die Space Coast noch Space Coast war, in perfekter Lage fast direkt am Strand - nur durch einen Parkplatz getrennt. Schon älter, aber nicht in die Jahre gekommen, weil es top gepflegt ist.


Das Personal ist freundlich und gibt tolle Tipps für die Umgebung. Kein Vergleich zu den großen Ketten, alles ist irgendwie näher dran am Gast.


Die Zimmer sind etwas älter, aber sehr sauber und gepflegt. Dazu ein typisch amerikanisches Frühstück - lecker und nahrhaft.


Nachmittags gibt es sogar Wein und Käse auf Kosten des Hauses. Eine Minute entfernt ist übrigens die Sandbar Sports Grill, eine tolle Bar mit ordentlichem Essen, Live-Musik und gehaltvollen Cocktails (leider im Plastikbecher).


Wir fühlten uns wie in einem amerikanischen Film, alles so authentisch :-)


Das Video: https://youtu.be/zXnfiiazXOM

Heron House in Key West

Allein das Hotel hat uns schon mit Key West versöhnt. Ein altes gut gepflegtes Herrenhaus in bester Lage und dabei ruhig. Schöne Zimmer und sehr freundliche Menschen. Bis auf die Dame, die das Frühstück bereitet. Die war leider sowohl unfreundlich als auch unmotiviert. 


Im Pool haben wir uns nach dem Spaziergang durch Key West abgekühlt, sehr angenehm. Das ganze Ensemble strahlt etwas Southern Charme aus, fehlen nur Rhett und Scarlett zu Besuch :-)

Nur einen Parkplatz hat das Hotel nicht. Tipp: "Duval Street Parking" (220 Simonton St, Key West, FL 33040, Vereinigte Staaten). Hier kann man den Wagen für $20-$35 je nach Fahrzeuggröße und Tageszeit auch über Nacht abstellen. Nicht wenig Geld, aber Parken in Key West erinnert an Parken in deutschen Großstädten.


Hier das Video: https://youtu.be/xADl1cJ9Js0

Und wieder ein paar Bilder...

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