BüllsPort Gästefarm

Urlaub auf dem Bauernhof

Ja, wie in der der Eifel. Nur viel trockener, aber vielleicht nicht so wild :-)


BüllsPort oder BuellsPort (der Name kommt vom Berg nebenan, bedeutet in etwa "Bullen-Pforte", also Buells-Port, nicht Bull-Sport) ist halt eine Farm, ein echter Bauernhof. Mit Pferden und Vieh, aber kaum Ackerbau. Dafür gibt es gutes und reichliches Essen und Kaffee & Kuchen. Wie es sich auf einem Hof gehört.


Und vor allem gibt es dort tolle Menschen, die uns viel über das Leben und Überleben in Namibia erzählten. So bekamen wir einen kleinen Einblick in den Alltag. Schön ist es dort, einfach sicher nicht.

Kaffee bei Conny

Stop-Over bei Conny - Must Do!

Auf dem Weg kamen wir bei Conny vorbei - eher zufällig, es passte

von der Zeit her, einen Kaffee zu sich zu nehmen. Wir sahen das Schild und haben kurzentschlossen einfach angehalten.


Und wie so oft war das Wegfahren schwerer als das Ankommen, so gut hat es uns gefallen. Neben dem mehr als ordentlichen Filter-Kaffee, den der Herr des Hauses kredenzt, ist Conny himself ein netter Kerl, mit dem wir uns prima unterhalten haben. Danke an das tolle Gespräch und die Einblicke ins namibische Leben.


Jetzt wissen wir auch, dass hier die Erdmännchen Kaffee statt Kölsch trinken - aha, man lernt nie aus, andere Länder, andere Sitten.


Unser Tipp: hier sollte man anhalten, wenn man vorbeikommt - nicht nur wegen des Kaffees!

Blick auf die Zimmer
Pebbles

Die GUEST-farm

Die Unterbringung ist sehr geschmackvoll - und die Gastgeber freundlich, nett und - ja, einfach tolle Gastgeber! Ein Roomtour gibt es wieder auf YouTube.


Auch hier wären wir gerne länger geblieben als die zwei Nächte. Wegen der Menschen, der Landschaft und nicht zuletzt des Essens.


Es gibt hier so viel zu entdecken, auch und gerade weil wir hier in einer eher unwirklichen Landschaft unterwegs sind.


Vielen Dank auch an die Dame des Hause Johanna. Sie nimmt sich für jeden Gast Zeit und erzählt viel über den Alltag. Und natürlich an Regina, die fantastische Köchin! Und auch an "Pebbles", den vierbeinigen Gästebetreuer :-)


Mit dem Gästebetrieb wird übrigens nicht nur die Landwirtschaft "gesponsert". Vielmehr hängen viele Arbeitsplätze und damit lokale Familien an der Farm. Zum sozialen Engagement gehört z.B. auch die örtliche Grundschule, die von BüllsPort unterstützt wird.

Das ist Weideland, nicht Wüste

Die guest-FARM

Unvergesslich bleibt die Fahrt mit dem Chef Ernst über das weitläufige Gebiet der Farm. Ein netter und freundlicher Mensch, der uns Unkundigen viel "rüberbrachte", was das Farming hier angeht.


Alles dreht sich um das "Graizing Management" also "Weide-Management". Wo schicken wir wann wie viele Tiere für wie lange hin? So, dass die Tiere leben und gedeihen, aber die Landschaft sich nicht zu Wüste entwickelt (desertifiziert). Kein einfacher Job.


Schwierig auch, weil ein Teil der Farm als Schutzgebiet für die Hartmann-Berg-Zebras ausgewiesen ist und diese Zebras wegen Futtermangels oft auf die Weideflächen der Schafe eindringen und somit die wirtschaftliche Grundlage ihres Schutzes gefährden.


Noch schwieriger, weil die letzten Jahre sehr schlechte Jahre waren, denn es war viel zu trocken. Das verschärft die Situation noch mehr. Wenn ich mich recht erinnere, braucht es heute 20 Hektar pro Schaf, wo es vor ein paar Jahren noch 5 waren. Zum Vergleich: in Deutschland kann man 5 Schafe auf einem Hektor halten. Von der Rinderhaltung ist man bei BüllsPort schon lange weg, weil da noch mehr Ressourcen benötigt werden.


Danke für diese Eindrücke - das wirft ein anderes Licht auf dieses faszinierende Land. Wir können bei allen Schwierigkeiten gut verstehen, warum man dennoch hier leben will.

This is the end...

Wanderungen

Wir haben uns für zwei Wanderungen entschieden, die direkt von der Farm losgehen: den Ridge-Trail und den Kudu-Trail.


Der Ridge-Trail ist ein schöner Abendspaziergang. Wir haben ihn sehr genossen, um uns die Beine nach der langen Autofahrt zu vertreten. Die Ausblicke sind atemberaubend, man gewinnt einen Eindruck davon, was das nahe Naukluft-Gebirge an Schätzen bietet. Das Gebiet würden wir tatsächlich gerne nochmal besuchen.


Der Kudu-Trail führt als Schleife über einen kleinen Teil des Farmlandes und ist einfach zu laufen. Wir haben ihn nach dem Frühstück erwandert, bevor es zu heiß wurde. Man sieht auf dem Weg deutlich, was Weite bedeutet. Wir hatten das Glück, auch ein paar Tieren zu begegnen: unsere ersten Springböcke zum Beispiel konnten wir erspähen. Paviane haben wir auch beobachtet - und sie uns genau so! Schlaue Schlingel sind das.


Beide Touren sind sehr empfehlenswert für Menschen, die gerne ein wenig zu Fuß unterwegs sind.

"Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste"

Literaturtipp aus gegebenem Anlass. Wer nach Namibia möchte, sollte dieses Buch vorher lesen. Und nachher nochmal.


Die Gedenkplatte an die beiden Geologen, die im Krieg in die Wüste gingen und von denen einer das Buch darüber schrieb, befindet sich auf dem Gelände von BüllsPort.

Die Gästefarm und das Drumherum

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