Waterberg Valley Lodge

Geschichte, Wandern und Nashörner hautnah!

Das war es dann: die letzte Station der Reise. Und zum Abschluss gab es neben einer schönen Wanderung eine Begegnung mit Nashörnern in freier Wildbahn - zu Fuß!

Waterberg

Der Waterberg

Die Gegend ist ein geschichtsträchtiger Ort. Hier nahm der Völkermord an den Herero seinen Anfang. Dazu weiter unten mehr, denn eine emfpehlenswerte Wanderung bringt die Geschehnisse nahe.


Aber der Waterberg ist heute auch ein Ort voller wunderbarer Natur. Denn durch den Erlös der Lodges wird ein großes Schutzgebiet finanziert, in dem vor allem Nashörner eine Zuflucht finden. Dazu gleich mehr!

So kann man den Tag beginnen
Stachelschwein

Die Lodge

Wir haben uns für die "Waterberg Valley Lodge" entschieden. Der Betreiber hat insgesamt vier Lodges im Angebot, jede mit unterschiedlichem Charakter.


Die Zelte sind geräumig und komfortabel - vollkommen OK, aber auch nicht atemberaubend. Roomtour? Bitte!


Die Menschen sind sehr freundlich, der Service gut. Allein das Essen und das Frühstück sind leider durchschnittlich. Da haben wir besseres auf der Reise bekommen. Was uns aufgefallen ist, dass ein (weißer) "Oberhoppel" (Manager) für unser Empfinden recht rüde mit den Angestellten umgesprungen ist. Lassen wir mal so stehen...


Vielleicht wäre die "Plateau Lodge" die bessere Wahl gewesen. Aber das ist jetzt Meckern auf hohem Niveau.


Abends gab es dann Besuch von einem Stachelschwein - auch ein putziger Geselle und überhaupt nicht scheu!


Nebenbei bemerkt: hier wird es nach Anbruch der Dunkelheit empfindlich kalt. Wir sind hier ziemlich hoch!

Dassie

Der History Path

Im ganzen Gebiet hier gibt es verschiedene Wanderungen. Wir haben  uns für die leichteste entschieden, den "History Path".


Der Weg ist gut zu finden und zu laufen, Nur zu Beginn geht es etwas über Stock und Stein, aber gut machbar. Es sind knapp 4 km und mit Besichtigung der Stationen und viel Natur schauen waren wir gute zwei Stunden unterwegs. Wichtig: viel Wasser mitnehmen!


Die Tafel an den Stationen sind hervorragend! Sie erklären sachlich und informativ, was hier passiert ist und welche Auswirkungen das bis heute hat. Uns hat das geholfen, die aktuelle Diskussion um Wiedergutmachung zu verstehen, die in Namibia und Deutschland geführt wird. Umso mehr, weil wir kurz vor der Reise auch den Film "Der vermessene Mensch" gesehen haben.


Und dann natürlich die Natur! Wenn man zu Fuß unterwegs ist, nimmt man das alles viel intensiver wahr. So flüchtete auch eine Herde Kudus nicht vor uns, sondern schaute uns nur tiefenentpannt zu. Und wir haben endlich mal ein "Dassie" gesehen - immerhin!

Das Junge
Da wird einem anders...

Nashörner!

Bekannt ist die Gegend um den Waterberg wegen des Schutzgebietes für Nashörner. Die werden gewildert, weil es in Asien einen Markt für die Hörner gibt. Die sollen gut für den Schniedel sein. Naja. Von der Zusammensetzung her kann man da auch Fingernägel kauen - ist das gleiche, nämlich Keratin.


Jedenfalls passen die Leute der Lodges sehr gut auf die Tiere auf. Tag und Nacht begleitet ein Ranger die Gruppen. Dadurch sind die Tiere auch ein wenig an den Menschen gewöhnt.


Auf dem "Rhino Drive" werden die Gäste den Viechern nahe gebracht. Die Wahrscheinlichkeit, Nashörner zu treffen ist dabei sehr hoch, weil die Ranger halt melden, wo die Rhinos gerade sind.


So fuhren wir dann eine halbe Stunde später als geplant los und harrten der Dinge (Tiere), die da kommen. Viel "normales" Viehzeug links und rechts, tolle Erklärung durch die Guides. Dann halten wir an.


"Jetzt alle ganz leise sein! Aussteigen und im Gänsemarsch hinter dem Guide her! Und dicht beieinander bleiben! Und aufpassen, dass sich nichts von hinten nähert!"


Oha - OK. Ein paar Minuten tapsen wir durch die Steppe. Tipp: lange Hosen anziehen und eine Jacke mitnehmen, es wird kühl!


Dann plötzlich, nur wenige Meter entfernt, eine Nashornmutter mit ihrem Kalb! Jetzt keine plötzlichen Bewegungen - aber auch keine Bange. Die Tiere sind extrem kurzsichtig und an Menschen gewöhnt. Nur wenn Mama ihr Kalb gefährdet sieht, wird es unangenehm. Da wird einem schon anders, wenn die paar Tonnen Lebendgewicht auf einen zu laufen!


Später haben wir noch eine Gruppe junger Nashornbullen beobachten können - auch aus nächste Nähe, bevor es dunkel wurde und wir mit der tollen Gruppe den Sundowner genießen durften.


Eindrucksvoll, unvergesslich, mir gehen die Superlative aus... Der krönende Abschluss der Reise!

Joes Beer House
Ein letzter Rock Shandy

Noch ein Wort zu Windhoek

Auf dem Weg nach Windhoek haben wir kurz in Tsumeb angehalten. Da gibt es ein schönes Museum und das Örtchen an sich macht einen friedlichen Eindruck. Tipp: Anhalten, Museuem besuchen, kurz spazieren gehen - lohnt sich!


Bevor unser Flieger ging, wollten wir noch kurz Windhoek erleben. Also durch das City Center gefahren. Hmm, sieht aus wie eine normale etwas heruntergekommen und ungeplant wachsende Großstadt. Jede Menge "Parkplatzwächter", die auf ein paar Dollar hoffen - ist halt ihr Einkommen.


Wir sind hoch zur Christuskirche gefahren, um von dort den Blick schweifen zu lassen. Sofort waren wir umringt von Bettlern der aufdringlichen und aggressiven Art. So sehr, dass wir schnell das Weite suchten. Ja, die wollen und müssen über die Runden kommen. Und wir auch gerne etwas gegeben - aber nicht so.


Letztlich sind wir dann zu Joes Beerhouse geflüchtet, um uns dort mit einem Freund, der schon lange in Windhoek lebt, zu treffen. Thomas, Danke für den netten Nachmittag! Aber auch hier: der eingezäunte Parkplatz wird von einem Angestellten mit einer Pumpgun bewacht. Das spricht wohl Bände... Die Städte in Namibia sind halt nix für uns.

Die letzten Bilder der Reise

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