Camp Okaukuejo

Etosha

Tja, jede Reise hat einen Tiefpunkt...

Es kann ja nicht immer alles tipitopi sein. Etosha Nationalpark - das klingt so toll, war es aber nicht.

Aber wir wollen fair sein. Der Park an sich ist großartig! Zumindest der Westteil. Das "Camp Okaukuejo" und der Ostteil des Parks haben uns leider nicht gefallen. Warum? Lest weiter.

Bloß nicht aus dem Auto raus!

Etosha - der Westen

Von der Hobatere Lodge aus haben wir den direkten Weg durch das Galton Gate genommen, liegt ja direkt nebenan.


Die Formalitäten waren schnell erledigt, denn hier im Westteil des Parks gibt es nur wenige Besucher und damit keine Wartezeiten. Anders sieht es am Anderson Gate im Süden aus. Doch dazu später mehr.


OK, das ist also der berühmte Etosha Park. Aha. Kein Auto weit und breit, gute Straßen, dann wollen wir mal rollen lassen. Tipp: wirklich, wirklich langsam und vorsichtig fahren, denn...


Ein Ruf von der Beifahrerseite "Stopp!". Angehalten und siehe da, ein Rudel Löwen am Wegesrand hält Mittagsschlaf! Na, so darf es aber gerne weitergehen.


Tat es auch: ein paar Meter weiter ist ein Löwe auf der anderen Straßenseite zu sehen. Das Verbot das Auto zu verlassen ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen!

Elefanten am Wasserloch
unser erstes Nashorn

Das erste Wasserloch

Ach, schau mal:  Elefanten am Horizont. Schade, leider etwas weit entfernt. Da biegen wir doch mal da vorne ab zum nächsten Wasserloch. Das war eine gute Idee, denn dort waren die Elefanten. Hautnah konnten wir die Herde beobachten. Und wir waren alleine da, kein anderes Auto!


Und gerade als wir uns an den Elefanten satt gesehen hatten, kamen zwei Breitmaulnashörner vorbei. Das waren dann unsere ersten Nashörner, aber nicht die letzten.


Von den Warzenschweinen, Springböcken, Giraffen, Gnus und so weiter und so fort reden wir ja gar nicht mehr. Die gehören zur Grundausstattung.


Tipp: wirklich jedes Wasserloch mitnehmen, weil man nie weiß, was einen da erwartet! Wir haben an jeder Tränke andere Tiere gesehen - klasse!

Wasserloch mit Spitzmaulnashörnern

Camp Okaukuejo

So ging es dann weiter, bis wir beim Camp ankamen. Was ist denn hier los? Jede Menge Autos und Menschen, ein Kulturschock nachdem wir den ganzen Tag fast alleine unterwegs waren.


Die allermeisten Besucher fahren halt von Süden her durch das Anderson Gate in den Park und da liegt das Camp Okaukuejo direkt auf dem Weg. In den Westen des Parks verirrt sich kaum jemand, dafür geht es vom Camp aus für die Masse der Besucher Richtung Osten, um in Namutoni den Etosha Park wieder zu verlassen.


OK, ist ja nicht schlimm. Was aber schlimm war, ist das Camp Okaukuejo an sich. Die Angestellten sind bestenfalls uninteressiert am Besucher. Das Essen hat Kantinenniveau - kann man essen, macht aber keine Freude.


Das Chalet, das wir beziehen mussten, war aber der Tiefpunkt. Nicht wirklich sauber, stark abgewohnt und es hat fürchterlich aus dem Abfluss gestunken. Roomtour hier - seid mal froh, dass es keine Geruchsvideos gibt.


Das ist halt die Monopolstellung der offiziellen Camps: die Leute kommen doch und zahlen, warum soll ich mir denn noch Mühe geben?


Auch das vielgerühmte Wasserloch am Camp hat uns nicht gefallen. Hunderte Menschen mit Bierbüchsen scharen sich am Zaun, machen einen Höllenlärm und schauen sich die Tiere an. Aber wollen wir mal nicht so sein, denn immerhin haben wir in den 10 Minuten, die wir dort waren, Spitzmaulnashörner gesehen und Hyänen schreien gehört - die machen einen gruseligen Lärm!



Tipp: don´t go there! Lieber außerhalb des Park übernachten. Südlich des Anderson Gates gibt es Alternativen.

Danke für di schöne Aussicht...
Etosha Pan

Etosha - der Osten

So menschenleer der Westteil war, so voll war es im Osten. Geführte Touren und Selbstfahrer in rauen Mengen auf der Straße. An den Wasserlöchern muss man sich einen Platz zum Anhalten suchen. Tatsächlich stellte sich ein anderes Auto vor uns hin - Danke dafür.


Auf den Straßen gibt es rustikale Überholmanöver, besonders die kommerziellen Touren fahren nach dem Motto "Time is cash, time is money". Unsere Gäste haben bezahlt, also los, mach Platz! Das kann schon nerven, wenn man in der Staubwolke des Überholenden gefangen ist.


Klar gibt es hier auch Tiere zu sehen. Die Wasserlöcher sind auch klasse, aber eben ziemlich voll. Also voller Menschen und Autos.


Die wenigen Rastplätze, an denen man das Auto verlassen darf, sind ziemlich abgeranzt und ungepflegt. Auf Toilette gehen? Schlechte Idee.


Die eigentliche Etosha Pfanne ist sehenswert. Ein gigantischer Salzsee. Das war es denn aber auch. Noch kurz am Fort Namutomi vorbeigefahren und dann waren wir froh, draußen zu sein.

Hallo Zebra!

Fazit

Der Etosha Nationalpark ist nicht ohne Grund die Hauptattraktion Namibias. Das merkt man aber am Besucherandrang..


Der Westteil hat uns sehr gut gefallen, hier ist Etosha so, wie wir uns es vorgestellt haben und vielleicht noch besser. Ein Riesengebiet, menschenleer, dafür mit viel Natur und Tieren.


Auf den Ostteil und speziell Okaukuejo hätten wir gerne verzichtet. Da hätten wir besser den Park direkt verlassen und uns eine schöne Lodge außerhalb gesucht.

Fotografieren kann man trotz allem gut:

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