Kuba

Hasta la victoria siempre!

Unsere Reise nach Kuba ist schon ein paar Jahre her - 2002. Die Erinnerung ist etwas verblasst. Umso mehr, weil damals Speicherplatz knapp war und es daher nicht so viele Fotos gibt. Daher hier nur etwas Text, einige Eindrücke und Erlebnisse, die uns beeindruckt haben.

Havanna

Wir verbrachten damals zunächst ein paar Tage in Havanna. Das Hotel lag in der Altstadt, fußläufig zu allen Sehenswürdigkeiten und auch zum "Floridita", eine der Lieblingsbars von Ernest Hemingway.

Hervorragende Mojitos gab es da und eine Klimaanlage, die auf Hochtouren lief - da bliebt der Cocktail kalt.


Apropos Hemigway: die zweite seiner Stammkneipen "La Bodeguita del Medio" haben wir als ziemlich versifft in Erinnerung. Da sollte man aber mal einen Mojito getrunken haben. Schön gewohnt hat der Herr Schriftsteller übrigens. Sein Haus auf Kuba und auch in Key West haben wir besuchen dürfen, nicht schlecht.


Kleine Anekdote. Als wir in Havanna ankamen, noch neben der Kappe vom langen Flug, gingen wir kurz vor die Tür spazieren. Direkt vor dem Hotel sprach uns jemand an, ob wir Zigarren kaufen möchten. Zugegebenermaßen waren wir etwas erschrocken - oha, was kommt jetzt? - und lehnten dankend ab. Doch dann sagte der Herr in breitestem sächsisch "Ja nü, ihr müsst keine Angst haben. Hier ist alles friedlich. Und ich hob 20 Jahr in Leepsisch geläbt." Tja, die DDR war halt ehedem ein sozialistisches Bruderland. 


Damals war es übrigens US-Bürgern verboten, nach Kuba zu reisen. Dennoch trafen wir viele Amerikaner. Auf die Frage, wie sie denn hierher kamen, lautet die Antwort "via Mexiko". Tja, wo ein Wille ist...


Und dann das Einkaufserlebnis in einem Dollar-Laden. Trotz der schlechten Versorgungslage gab es (fast) alles zu kaufen, eben nur gegen Dollar. Wir lesen ja bevor wir reisen, so wussten wir, was auf uns zukommt. Am Eingang kam ein Kubaner auf uns zu und bot seine Hilfe beim Einkaufen an. OK, gerne. Er zeigte uns, wo wir was im Geschäft finden. Hätten wir auch ohne ihn, aber gut. Kurz vor der Kasse dann seine höfliche Frage, ob wir ihm vielleicht bitte einen Sack Milchpulver kaufen könnten. Seine Kinder, etc. Natürlich, keine Frage, machen wir. Draußen haben wir dann gesehen, wie er das Milchpulver verkauft hat. Hey, das war halt sein Job! Man muss in Kuba kreativ sein, um irgendwie über die Runden zu kommen. Uns hat es einen Dollar gekostet und er hatte sein Einkommen.


Wir versuchen auch gerne, ein Land auch über den Magen kennenzulernen, sprich, wir gehen gerne Essen. Das war in Kuba eher nicht abwechslungsreich. Es gab überall "Moros y Cristianos", "Mohren und Christen".  Das Reis mit schwarzen Bohnen. Dazu Huhn, Schwein oder Fisch. Sehr lecker, aber jeden Tag dann doch etwas eintönig. Erfreulich war es daher, dass damals die ersten privat betriebenen Gaststätten aufmachen durften. Wohlgemerkt, sonst war alles staatlich! Während eines Spaziergangs durch Havanna entdeckten wir ein kleines Schild einer solchen Küche. Geklingelt,  wir wurden in eine Privatwohnung geführt und dort sehr lecker bekocht. Viel mehr in Erinnerung als das gute Essen blieb die Atmosphäre - das ist Reisen! Ob es das heute noch gibt, wissen wir nicht. 2002 steckte der Tourismus in Kuba noch in den Anfängen.




Was wir sonst so erlebt haben

Anschließend machten wir eine Rundreise durch den Westen Kubas. Ich weiß gar nicht mehr, wo wir überall waren. Aber faszinierend war es. Vor allem die Menschen waren sehr freundlich, wenn auch nicht immer offen - es ist halt eine Diktatur.


In einem Hotel mitten im Dschungel kamen wir z.B. ins Gespräch mit dem Nachtwärter. Ein kluger und studierter Mann, der aber einfach keine qualifizierte Arbeit mehr fand nach dem Fall des eisernen Vorhangs. Er erzählte uns dauernd um sich blickend, ob jemand zuhört, über das Leben in Kuba. Was alles erreicht wurde und wo es Probleme gibt.


Insgesamt eine Mischung aus Stolz auf das Erreichte, schließlich

hat Kuba den Vereinigten Staaten zur Zeit des kalten Krieges die Stirn geboten. Auf der anderen Seite die allgegenwärtige Vorsicht vor der ebenso allgegenwärtigen Überwachung.


Allgegenwärtig ist auch die Musik! Ihr kennt den Film bzw. das Album "Buena Vista Social Club"? So etwas hörten wir an jeder Ecke. Nur live und noch besser! In einer Stadt, ich weiß nicht mehr wo, hörten wir Musik aus genau so einem "Social Club". Die Herren des Viertels musizierten dort und wir setzten uns einfach dazu und lauschten. Schade, schade, dass der Reisende überhaupt nicht tanzt - die Musik in Kuba wäre ein Grund.


Zur Erholung waren wir dann noch ein paar Tage an einem Karibikstrand. Muss auch mal sein, traumhaft...


Kuba war eine tolle Reise, vielleicht zieht es uns wieder hin. Wohl wissend, dass es heute sicher anders ist.


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