Türkei

Türkei - Europa? Asien? Beides! Alt? Neu? Alles!

Nach einem relativ misslungenen Urlaub in den 90er waren wir nur einmal dort: in Istanbul. Und diese Reise ist uns in lebendiger Erinnerung geblieben.

Istanbul - zwischen Hagia Sophia und Blauer Moschee

Istanbul - die Stadt

Besser DIE Stadt, denn der Name leitet sich vom griechisch "in die Stadt" ab. Groß, faszinierend, alt und neu, modern und konservativ. Ein echter Schmelztiegel zwischen Europa und Asien. 


Wir waren 2011 für knapp eine Woche dort. Viel zu wenig, wir konnten nur an der Oberfläche kratzen. Trotzdem haben wir eine Eindruck gewinnen können. 


Auf der einen Seite die Geschichte: Byzanz, Konstantinopel und heute Istanbul. Jeder Namensgeber hat seine Spuren hinterlassen.

Nicht nur architektonisch - auch in der Küche haben viele Kulturen zusammen gekocht.


Dann das moderne Istanbul: auch wenn es nicht die Hauptstadt der Türkei ist, pulsiert hier das Leben. Moderne Einkaufsmeilen, schicke Cafes und daneben ein Bazar. Zwischendurch Garküchen mit den leckersten Sachen, die man sich vorstellen kann.

Empress Zoe

Wo haben wir genächtigt?

Im Stadtteil Sultanahmet, quasi zu Füßen der Hagia Sophia. Zentral gelegen, ein nettes Viertel für den Bummeln am Abend, jede Menge Cafes und Restaurants. Manche sehr gut, manche leider ziemlicher Nepp. Unser Trip ist nun schon ein paar Jahre her, da können wir euch leider keine Restaurant-Tipps mehr geben.


Unser Hotel war das "Empress Zoe". Das ist sehr gut gelegen. Die Zimmer sind klein, aber geschmackvoll eingerichtet. Achtung: es führen teils steile Wendeltreppen hoch - und einen Aufzug gibt es nicht. Für uns war das aber kein Problem. Sehr gut auch das Frühstück: Tomaten, Gurken, Oliven und Schafskäse - leckerer und gesunder Start in den Tag. Ach ja: und das Personal ist sehr freundlich!


Vorsicht beim Wetter. Auch wenn Istanbul von uns aus gesehen im Süden liegt, es kann frisch werden. Wir waren im März dort und es war teilweise sehr kalt. Also auch im Frühling / Herbst besser eine dicke Jacke einpacken.

Was ist uns in Erinnerung geblieben?

Hagia Sophia

Die Hagia Sophia

Für uns die großartigste Kirche schlechthin - abgesehen vielleicht vom Dom bei uns daheim :-)


Knapp 1500 Jahre alt strahlt sie eine Würde aus, die sich nicht in Worte fassen lässt. Später wurde die Hagia Sophia in eine Moschee umgewandelt, dann in ein Museum, jetzt ist sie wohl wieder eine Moschee.


Die ganzen Jahrhunderte haben ihre Spuren hinterlassen und tragen ihren Teil zum Ambiente bei. Auf einer Empore zum Beispiel finden sich auf dem Geländer eingeritzte Runen. Das war die normannische Leibgarde eines Kaisers!


Tipp: wir waren mehrmals in der Hagia Sophia, am schönsten ist es zu den Tagesrandzeiten. Dann ist es nicht so voll und man kann in Ruhe die - ja - Erhabenheit erfahren und die Jahrhunderte atmen.


Lecker Fisch!

Essen

Oh wie lecker! Natürlich gibt es überall Kebab, Köfte und Konsorten, wenn auch in einer anderen Qualität als hierzulande. Viel interessanter aber ist die gehobene Küche, die geprägt ist von den unterschiedlichsten Einflüssen.


Und die Süßspeisen... Eine Versuchung nach der anderen: Baklava (wer hat es wohl erfunden? Viele Kulturen streiten sich darum.), Kataif (oder Kataifia auf griechisch), oder, oder, oder. Wunderbare Meze - also kleine Vorspeisen, die immer irgendwie nach Orient schmecken!


Unsere Reise ist leider zu lange her, als dass wir euch konkrete Tipps geben könnten. Im Zweifel hilft euch wie immer der "Müller"!


Wen es interessiert: Schaut euch den Film "Zimt und Koriander" an. Der Originaltitle deutet an, worum es hier geht. Ums Essen, um die Politik und um DIE Stadt - I Polis.


Der Ägyptischer Baza

Die Märkte

Ja, so stellt man sich den Orient vor. Alles riecht, alles ist laut, hektisches Treiben und Spezereien überall.


Der Ägyptenbazar zum Beispiel ist von der Größe her übersichtlich, aber nicht von den angebotenen Gewürzen. Der Duft ist unbeschreiblich!


Und der Große Bazar trägt seinen Namen absolut zu recht. 

Dort kann man sich wortwörtlich verlaufen. Was aber nicht schlimm ist, weil man dann umso mehr entdeckt. Einfach treiben lassen und genießen.

Cisterna Basilica

Cisterna Basilica oder der "Versunkene Palast"

Ein weiteres Vermächtnis aus byzantinischer Zeit sind die Zisternen. Ein fast mystisches Ambiente unter der Erde. 


Mit der gelungenen Beleuchtung ein besonderes Erlebnis. Hier und da finden sich antiken Spolien verarbeitet, wie z.B. das Medusenhaupt. 


Nicht umsonst wurden hier einige Filme gedreht. Bemerkenswert ist, dass sie schon vor anderthalb Jahrtausenden erbaut wurde und immer noch intakt ist. Und hier brechen die Brücken nach 30 Jahren zusammen...


Auch wenn man für den Einlass Schlange stehen muss: besuchen!

Topkapi

Topkapi

Wow - wenn ich groß bin, werde ich Sultan und baue mir so einen Palast! Eine orientalische Pracht sondergleichen. Beeindruckende Gebäude, dazwischen herrliche Gärten, laden zum Bummeln ein.

Auch die Museen, die sich dort befinden sind absolut sehenswert.


Bitte genug Zeit nehmen, die Anlage ist groß, sehr groß!

Man kann sich vorstellen, wie sich Abgesandte des Abendlandes gefühlt haben, wenn sie die "Hohe Pforte" besucht haben.

Kutschfahrt auf den Prinzeninseln

Schiffstour und Prinzeninseln

Die Inseln liegen schon auf der asiatischen Seite. Allein die Schiffstour dorthin ist unterhaltsam. Am Hafen gibt es übrigens prima Fisch zu essen!


Von See aus sieht man erst, wie groß Istanbul ist und wie es über die Zeit gewachsen ist. Auf den Inseln selbst unbedingt eine Runde mit der Kutsche fahren! Ein wirklich schönes Erlebnis. Und wenn das Wetter es zulässt, dann einfach spazieren.


Und mit dem Schiff den Bosporus rauf und runter fahren, gehört zu einer Reise nach Istanbul!

Noch eine Anekdote

Eigentlich war für die letzte Nacht in Istanbul die Umstellung auf die Sommerzeit geplant. Doch die türkische Regierung beschloss einen Tag vorher, das um eine Woche zu verschieben. Damit die Abiturienten, die in der kommenden Woche ihre Klausuren schreiben, nicht durch die Zeitumstellung aus "dem Takt" geraten.


OK. Freitag erfährt die Welt, dass Sonntag früh die Uhren doch nicht umgestellt werden. Stellt euch vor, was das für ein Chaos war. Wann geht der Flieger? Und welche Uhrzeit ist denn jetzt überhaupt am Sonntag morgen? Hat sich jetzt die Uhr auf dem Handy umgestellt oder nicht?


Wohl dem, der eine mechanische Uhr hat! Im Endeffekt waren wir dann eine Stunde zu früh am Flughafen.

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