Brügge

An zuviel Glück ist noch keiner gestorben. (Belgisches Sprichwort)

Brügge - vom Boot aus

Was ist Brügge?

Ganz einfach:

Man nehme eine Stadt und mache sie zu einer der reichsten Europas. Dann lässt man den Hafen, der für den Reichtum entscheidend war, versanden und die Stadt versinkt in einem Dornröschenschlaf.


Nun einfach ein paar hundert Jahre warten und das Ergebnis ist ein Schmuckstück sondergleichen! Wir jedenfalls sind Brügge-Fans geworden.


Die Stimmung, die Ensemblewirkung, das hervorragende Essen und das noch bessere Bier, und nicht zuletzt die Menschen sind alles gute Gründe, um nach Brügge zu reisen.

Innenhof Asinello

Wenn Brügge, dann Asinello - das war bislang unser Tipp

Update 2023: das B&B hat neue Besitzer. Deshalb haben wir uns woanders einquartiert (siehe unten). Wir wissen aktuell nicht, wie die neuen Besitzer das Asinello weiter führen werden. Wenn jemand Erfahrungen hat, dann bitte melden!


Wie haben wir es erlebt: Selten waren wir so angetan von einer Unterkunft wie vom B&B "Asinello" - dem Eselchen. 


Der Name rührt daher, weil es in der Ezelstraat (Eselstraße) liegt, einen Katzensprung (Eselssprung?) vom "Grote Markt" entfernt.

Dorthin geht man ca. 5 Minuten, besser kann die Lage nicht sein.


Die herzlichen Gastgeber und die perfekte Lage haben uns dazu bewogen, schon mehrfach dort unterzukommen. Wir hatten immer das Zimmer "Marie": klein, aber fein, sehr sauber und gemütlich.


Das ganze B&B ist mit Geschmack und Liebe zum Detail eingerichtet. Das Frühstück ist lecker und mehr als ausreichend. Einen Parkplatz gibt es auch, den sollte man aber früh dazu buchen, denn Parken in Brügge ist nicht trivial.


Das Beste sind aber die netten Gastgeber. Freundlich, herzlich, mit sehr guten Tipps, die auch mal die eingetreten Pfade verlassen. Schließlich kommen sie aus Brügge und sind zu Recht stolz auf ihre Stadt.


Wenn ihr dort bucht, dann bitte direkt über deren Website und nicht über irgendwelche Portale. Es ist dann nämlich günstiger für euch und die Gastgeber.

Unser neues Quartier: Boutique Hotel Sablon

Just als wir wieder 2023 nach Brügge wollten, wechselten die Besitzer des Asinello. Deshalb haben wir uns im "Boutique Hotel Sablon" eingebucht und waren nicht enttäuscht - ganz im Gegenteil!


Die Lage ist sehr zentral, aber dennoch ruhig, weil es in einer Seitengasse gelegen ist. Großzügige Zimmer (Hier gibt es eine Roomtour auf Youtube), sehr freundliches Personal und ein stimmiges Ambiente.


Das Frühstück ist die Wucht: reichhaltig bis üppig und von sehr guter Qualität. Es gibt alles, was das Herz begehrt: süß, herzhaft, Obst, Smoothies  - das reicht dann über den Tag.


Nicht zuletzt ist die hauseigene Bar (klein, aber fein) auch überaus gut geeignet, um den Tag bei einem Cocktail ausklingen zu lassen. Immer nur Bier geht ja nicht, selbst in Belgien :-)


Tipp: Schaut auf der Hotel-Website, ob es aktuelle Angebote gibt. Wir hatten z.B. drei Nächte zum Preis von zweien.


Noch ein Tipp: Parken ist in Brügge nicht wirklich schwierig, weil es genug Parkhäuser gibt. Aber Achtung! Denn die Straßen rund um das Hotel werden Samstag und Sonntag ab 13:00 für den Autoverkehr gesperrt. Wer keine Erlaubnis hat, bekommt ein Knöllchen. Und das funktioniert vollautomatisch per Kamera.


Um das zu vermeiden, haben wir das Auto im Parkhaus 't Zand abgestellt.

Sint-Anna Quarter
Ist das Kunst oder kann das weg?

Was tut man denn so in Brügge?

Kurz: die Stadt als Gesamtkunstwerk genießen. 


Einen Tag die einschlägigen Attraktionen (Rozenhoedkaai, Belfort, Beginenhof, Liebfrauenkirche, Heilig-Blut-Basilika, etc. pp.) besuchen - und danach tagelang durch die Stadt spazieren.


Eine Bootstour sollte schon sein, denn von den Kanälen aus kann man einen schönen Eindruck vom Städtchen gewinnen.


Was uns noch besser gefällt, als die "Highlights" sind die Gegenden im Osten der Stadt wie z.B. das Sint-Anna Quarter. Denn kaum hat man die großen Sehenswürdigkeiten etwas hinter sich gelassen, kann man das Flair von Brügge förmlich atmen. Man meint, man wäre mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit gereist. Die Gastgeber von Asinello stehen hier mit Rat und Tat zur Seite, wenn man etwas abseits lustwandeln möchte.


Unser Tipp ist eine Besichtigung der Brauerei "De Halve Maan". Bitte früh genug buchen! Auch wenn man kein Bierfan ist, sollte man die verschiedenen Sorten probieren, verköstigen, genießen. Aber Obacht! Das Zeugs kann manchmal schon recht stark sein und wird dann eher wie Wein getrunken und nicht als Durstlöscher wie "normales" Bier. Das "Bourgogne Flandre" dagegen wird zwar in der Stadt stark beworben, ist unserer Meinung nach aber nicht so gut. Für unseren Geschmack ist es zu flach und unausgewogen. Zu wenig Aromen. Aber probiert selbst und lasst uns wissen, was euch schmeckt!


Noch ein Tipp: geht in die Touristeninformation Brügge - Markt. Entweder real oder virtuell unter https://www.visitbruges.be/

Die fahren manchmal Aktionen, mit denen man günstigere Eintrittskarten bekommt. Und ab und an gibt es auch Kunstaktionen in Brügge: sehenswert!

Der starke Hendrik

Essen? Oh ja, das kann man in Brügge. Und wie!

Ja, Fritten, Schokolade und Waffeln gibt es an jeder Ecke. Die echten belgischen Fritten, die in Rinderfett zweimal frittiert werden, muss man dagegen schon suchen. Außerhalb des Zentrums hatten wir die auch mal, wir wissen nur nicht mehr, wo...


Wir haben Empfehlungen für euch, die nicht von Besuchern überlaufen sind. Bei allen ist eine Reservierung dringend empfohlen. Wir haben jedenfalls unsere Lokale, wenn wir in Brügge sind :-)


Ribs 'n Beer: Unsere erste Anlaufstelle wenn wir spät anreisen, denn es liegt genau auf der anderen Straßenseite vom Asinello, schräg gegenüber. Wie der Name schon sagt, gibt es da Rippchen und Bier. Beides in sehr guter Qualität. Und jede Menge davon. Genüssliches Schlabbern eben :-) Die Bierauswahl ist über jeden Zweifel erhaben. Er empfiehlt das St. Bernardus oder Straffe Hendrik!


Am anderen Ende das Spektrums ist das Laissez-Faire angesiedelt. Ein paar Minuten zu Fuß vom Asinello entfernt, gibt es hier "Fine Dining", wie man das heute nennt. Erstklassige gehobene Küche, wie sonst in Frankreich üblich. Nur deutlich günstiger, weil wir halt in Belgien sind. Der freundliche und unkomplizierte Service lädt ein, das erste Mal die Welt der Haute Cuisine zu besuchen.


Ein weiteres sehr gutes Restaurant haben wir 2023 entdeckt: Patrick Devos dirket ums Eck vom Hotel Sablon. Gehobene und kreative Küche - das Ambiente ist eher auf der konservativen Seite aber ohne steif oder förmlich zu sein. Ebenso wie die Qualität des Essens ist der Service über jeden Zweifel erhaben: freundlich, immer da und auch locker. Wein und Speisen werden hervorragend annonciert und erklärt. Für uns ein rundum gelungener Abend!


Und wer es rustikal mag, der kann in der Brauerei "De Halve Maan" (für die Kölner: das hat nix mit halvem Hahn zu tun. Es bedeutet "halber Mond") gepflegte Brauhausküche mit hervorragenden Bieren genießen. Stoofvlees ist sehr zu empfehlen!


Noch eine kleine versteckte und sehr authentische Lokalität ist das "Cafe Vlissinghe", die älteste Kneipe Brügges. Tolle Atmosphäre und im Sommer bietet sich hier ein schöner Garten zum Verweilen an. Wir haben zwar hier nicht gegessen, aber was aus der Küche kam, sah amtlich aus.

Und wenn Brügge nicht genug ist? Ausflüge!


De Haan

Wir wollten noch einen Tag am Meer verbringen und sind einen Tag nach de Haan gefahren. Das war um 1900 herum ein luxuriöses Seebad und weil es nicht von Hochhäusern zugebaut wurde - wie die sonstigen Orte an Belgiens Küste - konnte es sich seinen Charme bewahren. Was uns gefällt: ein Spaziergang am schier endlosen Strand entlang und dann durch den Ort schlendern und alte Villen bewundern. In einer hat übrigens sogar Albert Einstein ein halbes Jahr gewohnt.


Damme

Damme ist eine kleine Perle in der Gegend um Brügge, wir haben das Dorf auf dem Rückweg besucht. Hier lag während Brügges Glanzzeit ein kleiner Vorhafen direkt en einem Kanal. Der Reichtum von damals lässt sich erahnen, weil sowohl Rathaus, als auch Kirche für ein so kleines Dorf gewaltig überdimensioniert sind. Und heute noch interessant anzusehen. Auch wenn die Folgen von Corona deutlich zu erkennen waren, weil gefühlt jedes zweite Geschäft geschlossen war und "te koop" oder "te huur" dran stand, ist es sehr nett, durch den malerischen Ort zu schlendern.

Ein wenig Brügge in Bildern

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